Programm


September 2023

Montag, 25. September 2023,

Visiting Critics Vienna

An Outside Perspective on Art in Austria

What are current trends and specificities of art in Vienna and Graz? How does state funding influence the art that is produced? What is the role of the art writer and critic today? During an intense 10-day stay, international art critics visit studios, meet theorists and curators, discover institutions, galleries and the exhibitions at Curated By in Vienna as well as the Steirischer Herbst in Graz. Each residency ends with a group discussion about their perception of art in Austria and an open exchange of ideas about art writing and criticism with the public.

Carlos Kong, writer, art historian, Berlin (Germany)
Erëmirë Krasniqi, art writer, curator, researcher, Prishtina (Kosovo)
Khanya Mashabela, curator, Cape Town (South Africa)
Xenia Benivolski, curator, writer, lecturer, Toronto (Canada)
Moderation: Klaus Speidel, art theorist, critic, curator, Vienna (Austria)

In cooperation with Verein K.

Schwerpunkt 2023: Brüchige Ordnungen
Dienstag, 26. September 2023,

Mothering, Art, Communities

Discussion

Mothering Communities is a social art project in public space on forms of maternal and communal caregiving. This summer, it hosted workshops for children and adults, performances, talks, concerts, and artistic experimentation in Vienna. At Depot, the discussion of care relations in and around mother*hood is continuing: contradictions and potentials of art, society and mother*hood based on artistic, curatorial and personal experiences. How can caregiving be reinvented? What infrastructure, resources, forms of creativity, and time and collaboration does caring for a future generation require?

Guadalupe Aldrete, artist, Vienna
Anežka Jabůrková, historian and curator, Vienna
Daniela Koweindl, IG Bildende Kunst, Vienna
Stephanie Winter, artist, SALON HYBRID, MOTHERBOARD, Vienna
Moderation: Barbara Mahlknecht, curator, Vienna

In cooperation with Mothering Communities.

Freitag, 29. September 2023,

morphoPoly

Präsentation

morphoPoly ist ein Projekt zum Bauen, Verwandeln, Aufzeichnen und Zerstören. Gefragt wird nach Stadtmodellen, die wir für urbane Umbrüche entwerfen können; aber auch, was ein Modell überhaupt ist und was es leisten kann. Wie können wir die urbane Existenz anders planen, gestalten und bewohnen? Das Team des künstlerischen Forschungsprojekts veranstaltet Bau-, Forschungs- und Lernspiele mit diversen Materialien. Involviert sind dabei Ökologie, Stadtgeschichte, Stadtfilme und Geschichtenerzählen. Ist die Stadt als dynamisches System ein hybrider Organismus? Inwiefern leitet die Zerstörung eines Stadtmodells im physischen Raum einen kreativen Prozess ein?

Katherina T. Zakravsky, Konzept- und Performancekünstlerin, Autorin, Projektmanagerin, Universität für angewandte Kunst Wien

morphoPoly. Design-Spiel für morphende Stadt-Modelle, FWF / Peek-Projekt, 2023

Oktober 2023

Schwerpunkt 2023: Brüchige Ordnungen
Dienstag, 3. Oktober 2023,

Denkmal – Stadt – Erinnerung

Diskussion

Seit der Black-Lives-Matter-Bewegung wird die Debatte rund um Kolonialismus, Rassismus und historisch belastete Orte verstärkt international geführt. In Wien wurde die Zukunft des Lueger-Denkmals zuletzt hitzig diskutiert: Reichen die 3,5 Grad Schieflage des Siegerentwurfs von Klemens Wihlidal, um den Antisemitismus des Bürgermeisters aufzuarbeiten, oder sollte man solch problematische Denkmäler ins Museum verbannen? Wie wird öffentlicher Raum zu einem Ort des Diskurses und der Reflexion über Geschichte? In welchen widerständigen Formen kann Kunst Geschichte begegnen? Welche Denkmäler und Straßennamen sollen Platz in einer Stadt der Zukunft bekommen?

Gabu Heindl, Architektin, Stadtplanerin, Aktivistin, Wien / Uni Kassel
Alon Ishay, Vizepräsident Jüdische österr. Hochschüler:innen, Wien
Marcela Torres Heredia, Forscherin, Pädagogin, Aktivistin, Decolonizing in Vienna und Antikoloniale Interventionen, Universität Wien
Moderation: Rosemarie Burgstaller, Ö1, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien

Mittwoch, 4. Oktober 2023,

Salon Philosophique

Sozialästhetik des Alter(n)s

Alter(n) ist ein überaus vielschichtiger „Lebensumstand“, der uns Menschen tatsächlich viele „Umstände“ bereiten kann. Was sind Faktoren für gut gelingendes Altern? Welche Bedingungen (interne und externe) sind ungünstig für ein schönes Leben im Alter? Was ist die soziale Prognose des Themas Altern – nachdem ja eine zahlreiche Generation Babyboomer eine ebenso zahlreiche Generation Gerontoboomer hervorbringt?

Georg Psota, Psychiater und Neurologe, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien

Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Sozialästhetik und psychische Gesundheit der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien gemeinsam mit dem Stiftungsfonds Erwin Ringel Institut.

Anmeldung: michael.musalek@sfu.ac.at

Dienstag, 10. Oktober 2023,

Die Klimakrise bearbeiten, aber wie?

Vortrag

Mit der Zuspitzung der Klimakrise nehmen auch in Österreich die gesellschaftlichen Konflikte zu. Klimaaktivist*innen fordern ein entschlosseneres Vorgehen der Politik, fossile Lobbys verteidigen ihre Geschäftsmodelle und wütende Bürger*innen ihre Alltagsgewohnheiten. Die Frage ist dabei weniger, ob der Klimawandel menschengemacht ist, sondern wie wir als Gesellschaft damit umgehen. Der Vortrag diskutiert den politischen Charakter der Klimakrise und analysiert unterschiedliche Strategien im Umgang mit den Ursachen und Folgen ebendieser.
Im Rahmen der Vortragsreihe Evidenzbasierter Glaube gegen postfaktische Herrschaftskritik.

Melanie Pichler, Politikwissenschaftlerin, Universität für Bodenkultur Wien

In Kooperation mit ÖGPB – Österreichische Gesellschaft für Politische Bildung.

Donnerstag, 12. Oktober 2023,

Mari Katayama: Behinderungen sehen

Vortrag

Die japanische Multimediakünstlerin Mari Katayama dekonstruiert in ihren inszenierten Selbstdarstellungen normative Ideale. Die Masterarbeit von Sophie Ollmann untersucht die Positionierung der 1987 geborenen Künstlerin in ihren fotografischen Selbstporträts im Kontext der Darstellung von Menschen mit Behinderungen. Katayama geht auf Beinprothesen, seit sie neun Jahre alt ist. Der weibliche Körper steht immer im Zentrum ihrer Werke und wird durch Kulissen, Naturaufnahmen und textile Nachbildungen von Gliedmaßen ergänzt. Die Studie wird durch Bildanalysen sowie die methodische Grundlage der Disability Studies gestützt.

Sophie Ollmann, Kunstvermittlerin, Museum Gugging

Sophie Ollmann, Visibilität, Irritation und Provokation – Mari Katayamas Selbstdarstellung als Frau mit Behinderungen, Masterarbeit Universität Wien 2023

In Kooperation mit dem Museum Gugging.

Montag, 16. Oktober 2023,

Intimate Strangers

Buchpräsentation

Kommerzielle Leihmutterschaft polarisiert und provoziert oft eine Mischung aus Faszination, voyeuristischem Interesse und vereinfachender Verurteilung. Veronika Siegl beleuchtet die Komplexität dieser Praxis und die vielschichtigen Lebensrealitäten der Beteiligten. Ihr Fokus liegt auf zwei Ländern, in denen Leihmutterschaft bis vor Kurzem ein florierendes Geschäft darstellte: Russland und die Ukraine.
Wunscheltern und Leihmütter treffen in ihrer Suche nach einem besseren Leben aufeinander, Agenturen und Kliniken schlagen Profit aus existenziellen Hoffnungen. In diesem Markt spiegeln sich aggressive Biopolitik, starre Geschlechternormen, ökonomische Ungleichheiten und neoliberale Ideologien wider.

Veronika Siegl, Sozialanthropologin und Geschlechterforscherin, Wien

Veronika Siegl, Intimate Strangers. Commercial Surrogacy in Russia and Ukraine and the Making of Truth, Cornell University Press, Ithaca / NY 2023

Dienstag, 17. Oktober 2023,

Die Enkelin

Romanpräsentation

Es ist Sommer. Die Enkelin reist in ihrem Urlaub in ein österreichisches Dorf, wo ihr serbisch-stämmiger Großvater Lazar lebt. Im Zuge dieses Besuchs werden jedoch schmerzhafte Inhalte aufgedeckt: Verluste, Gewalterlebnisse, Migrationserfahrungen und rassistische Strukturen im Dorf sowie in der Vergangenheit der Protagonistin. Die Enkelin ist ein Roman über die Suche nach der eigenen Identität und über die Verantwortung, die man dabei trägt.

Lisa Mundt, Autorin, Wien
Moderation: Anica Popović, Sozialarbeiterin und psychosoziale Beraterin, Wien

Lisa Mundt, Die Enkelin, Milena Verlag 2023, Wien

Mittwoch, 18. Oktober 2023,

Labour@Home

Projektpräsentation

Das Projekt Labour@Home – Kleine Eingriffe für das Arbeiten zuhause im Wohnbaubestand der Nachkriegsmoderne fokussiert die Wohnung als Raum der Arbeit, in dem die Entgrenzung von Erwerbsarbeit sichtbar wird. Die Sanierung großer Wohnanlagen aus der Nachkriegszeit steht an und eröffnet die Möglichkeit, im Kontext der thermischen Sanierung auch die Bedingungen der Erwerbsarbeit zu thematisieren.
Welcher Prozesse bedarf es, um in großen Wohnanlagen mit kleinen Eingriffen auf neue Herausforderungen des Arbeitens zu reagieren?

Daniele Karasz, Sozialwissenschaftler, Search+Shape
Niloufar Tajeri, Architektin und Architekturforscherin, TU Berlin
Andreas Rumpfhuber, Architekt, Expanded Design
Diskussion: Julia Girardi-Hoog (Wiener Wohnen), Gerald Kössl (GBV), Marlene Schuster (OSW), Mara Verlič (AK Wien)

Eine Veranstaltung von Labour@Home.
Anmeldung erforderlich: office@searchandshape.at

Montag, 23. Oktober 2023,

feminismen diskutieren

Zapatistas in der Zeitung

Der Umgang der deutschsprachigen Massenmedien mit einer antikapitalistischen, antietatistischen Bewegung ist ein gutes Beispiel für die mediale Aufbereitung von revolutionären Ereignissen im Globalen Süden. Der Aufstand der Zapatistas im Jänner 1994 hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Er war die jüngste Revolution in der Geschichte Mexikos und bis heute sind einige der damals eroberten Territorien nicht wieder unter staatliche Kontrolle gebracht worden. Das ambitionierte Ziel, ein solidarisches Gesellschaftsmodell zu entwerfen, blieb konstant aufrecht. Die Reise der Zapatistas durch Europa im Jahr 2021 hatte hingegen kaum mediale Resonanz.

David Hochegger, Sozialwissenschaftler und Sozialarbeiter, Wien
Moderation: Sabine Prokop, VfW, Wien

In Kooperation mit dem Verband feministischer Wissenschafteri*nnen.

Montag, 30. Oktober 2023,

Bewährungsprobe #46

Künstler*innengespräch

Die Veranstaltungsreihe Bewährungsprobe stellt zwei künstlerische Positionen aus Wien vor und widmet sich drängenden Fragen zur Kunstproduktion. Unter welchen Arbeitsbedingungen und mit welchem Material entstehen die jeweiligen Zugänge, um im Feld der Kunst die Welt zu verhandeln, die uns umgibt?
Sanja Lasić arbeitet mit Video, Performance und Collage und erforscht das visuelle und musikalische Kulturerbe ihres Heimatlandes Bosnien und Herzegowina. In ihrer Praxis sucht sie nach Wegen zur Bewältigung der Vergangenheit. Maria Peters interessiert sich für gesellschaftliche Prozesse und die Gleichzeitigkeit verschiedener Lebensrealitäten sowie für Identitätssuchen. Das Spiel mit Texten und Bildern wird von ihr unter dem Begriff der Artnografie© versammelt.

Sanja Lasić, Künstlerin, Wien
Maria Peters, Künstlerin, Wien
Moderation: Johannes Franz-Figeac, Künstler, Wien

November 2023

Donnerstag, 9. November 2023,

Beliebte Kunstförderung mit 15 Buchstaben!?

Infoveranstaltung zur Förderung bildender Kunst durch das BMKÖS

Fristen, Formulare, Fairness. Stipendien, Preise, Ateliers. Viermal jährlich Einreichfristen für Projekte (Einzelvorhaben), einmal jährlich für Kunstankäufe, einmal jährlich für die beliebten Auslandsatelierstipendien. Gemeinsam mit weiteren Fixterminen ergibt das schon mal zehn Einreich-Peaks pro Jahr. Sondercalls ergänzen langbewährte Förderschienen.
Wie funktioniert das also mit der Kunstförderung? Was alles macht die Abteilung mit dem längsten Namen im Kulturministerium? Wir haben Olga Okunev (Abteilungsleiterin) und Lisa Brandstetter (Bereich Bildende Kunst) eingeladen, uns einen Einblick zu geben. Sie stellen Förderbereiche vor, erläutern das Kalkulationsformular (nicht verzagen!) und sprechen über praktische Dos and Don’ts bei Förderanträgen. Wie lange vorab einreichen? Welche Informationen und Unterlagen dürfen nicht fehlen? Wie sieht es aus mit Eigenhonoraren? Wie bringe ich eine Abrechnung gut über die Bühne? Was hat sich durch Fair Pay verändert?

Lisa Brandstetter und Olga Okunev (beide Abteilung Bildende Kunst, Architektur, Design, Mode, Foto und Medienkunst im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport)
Moderation: Dila Kaplan, IG Bildende Kunst

In Kooperation mit der IG Bildende Kunst.


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